NOR 2018

NOR 2018

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Um- und Anbau Wohnhaus Zürich

Umbau und Anbau denkmalgeschütztes Wohnhaus Zürich Wipkingen

Auftragsart: Direktauftrag

Projektierung & Realisation: AMJGS Architektur und miniti Baumanagement in Zusammenarbeit mit Nik Leuthold und Gregor Portmann (Wendeltreppe und Geländer)

Zeitraum: 2018 bis 2020

Auftraggeber: Privat

publiziert: https://www.swiss-architects.com/de/architecture-news/bau-der-woche/markant-erweiterte-grunderzeit

https://www.hochparterre.ch/nachrichten/werkplatz/blog/post/detail/grunderzeit-punk-und-denkmalschutz/1619350331/

https://www.stadt-zuerich.ch/content/hbd/de/index/staedtebau/archaeo_denkmal/denkmal/objekte/wohnhaus_nordstrasse_127.html

Das 1891 erbaute, denkmalgeschützte Mehrfamilienhaus hat im Laufe der Zeit zahlreiche Umbauten und Anbauten erfahren. Im Innern ist es in den 1970er Jahren komplett entkernt worden, so dass wenig alte Bausubstanz erhalten war. Lediglich die schönen, alten Parkettböden sind unter diversen Schichten Bodenbelag zum Vorschein gekommen.

Das Haus wurde gesamthaft im historischen Stil Instand gestellt und gleichzeitig den neuen Wohnbedürfnissen angepasst. Die Garage wurde zu Wohnraum umgewandelt und das Haus wurde mir einem modernen Anbau, im Stil eines Ateliers oder Werkstattgebäudes aus Stahl- Glas ergänzt. Die Erdgeschosswohnung erhielt im Anbau einen grosszügigen Küchen- Essbereich, der sich in den Garten hinein öffnet. Die beiden oberen Wohnungen erhielten auf dem Anbau jeweils eine Terrasse, die aussenliegende Wendeltreppe verbindet diese mit dem Garten. Die Eingriffstiefe in den Bestand ist aufgrund der Brand- und Schallschutzanforderungen hoch. Alle Holzböden wurden geöffnet und neu aufgebaut, das originale Tafelparkett wurde eingelagert und wieder eingebaut. Küchen und Bäder sind im Grundriss neu angeordnet, die Haustechnik wurde komplett erneuert und die Ölheizung durch eine Wärmepumpe mit Erdsondebohrungen ersetzt.

Die Materialisierung ist hochwertig und orientiert sich an der Bauzeit. Fenster und Türen wurden im bauzeitlichen Stil nachgebaut und mit historischen Beschlägen aus dem Bauteillager bestückt. Die Bäder wurden mit Platten aus der Manufaktur von Golem gefliest, welche noch ganz nach ursprünglicher Machart gefertigt werden. Dadurch findet man sich im Altbauteil in einer stimmigen und wohnlichen Atmosphäre wieder.

Der Neubauteil kontrastiert in der Materialisierung stark. Die Grundstruktur besteht aus rohen Doppel- T-Trägern, die mit Beton ausgegossen wurden, auf denen die Betondecken aufliegen, an denen wiederum die Stahl- Glas- Fassade aus Janisol-Arte-Profilen aufgehängt wurde. Die Härte der dunklen Stahlteile wird durch die warmen Holzrollläden aus Eiche, welche den ganzen Anbau umhüllen, gebrochen. Wendeltreppe und Geländer wurden von einem befreundeten Stahlkünstler entworfen und geben dem ganzen Anbau eine eigene Ästhetik, die sich gut mit dem Altbau verträgt. Die Küchen im Anbau sind aus rohem Stahl mit Füllungen aus dem Holz des für den Anbau gefällten Birnbaumes.

Fotos: Judith Stadler, Das Bild, Zürich

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